Freiwillige Feuerwehr Angern an der March

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Start Archiv Einsätze 2014 HILFSEINSATZ IN BOSNIEN - UPDATE

HILFSEINSATZ IN BOSNIEN - UPDATE

KDO-Bosnien-2014


Update 01.06 20:00

Gestern Abend um 19:30 Uhr ist unser Kamerad HLM Bernhard REICHEL vom Auslandseinsatz in Bosnien Gesund heimgekehrt. Seine Erkenntnisse der letzten Tage werden Feuerwehrintern aufgearbeitet werden. An dieser Stelle endet nun auch die Live-Berichterstattung über den Katastropheneinsatz.
Wir hoffen, unsere Berichterstattung über so seltenes Ereignis war interessant und bedanken uns bei unseren Lesern. Das Kommando und die Mannschaft der Feuerwehr Angern ist sehr stolz auf Bernhard und alle sind froh, dass er den schwierigen, doch gefährlichen Einsatz gut überstanden hat. Die Freude auf daheim, den eigenen 4 Wänden und sauberes Wasser, wehrte bei HLM Bernhard REICHEL allerdings leider nur kurz. Er musste feststellen, dass in seiner Abwesenheit sein abgesperrtes Fahrrad in der Johann Schopfsiedlung gestohlen wurde. Während eines humanitären Einsatzes zuhause bestohlen zu werden, dass gibt zu denken auf. Dennoch: Danke Bernhard für deinen Einsatz!

 

Update 31.05.14 11:00

Die ganze Nacht hindurch sind die Pumpen ohne nennenswerten Zwischenfällen durchgelaufen. Der Wasserstand des großen See's, bei welchem mehrere Nationen mit Pumparbeiten beschäftigt sind, konnte bereits um einige Zentimeter abgesenkt werden.

Die Ablösemannschaft ist in den frühen Morgenstunden eingetroffen. Um 09:00 Uhr war die Dienstübergabe im laufen. Bei den Fotos zu sehen ist auch das eingerichtete Basislager der NÖ Feuerwehreinheiten.

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UPDATE 30.05.14 17:30

 

Während den Nachtstunden wurde die Großpumpe Amstetten verlegt. Die Großpumpen aus Amstetten und Horn sind jetzt nebeneinander an einem neuen Standort mit den Pumparbeiten beschäftigt. Gemeisam mit Kräften aus Deutschland, Tschechien und Litauen wird Seite an Seite ein großer See abgepumpt, in welchem man nur die Spitzen der Hausdächer herausragen sieht.
Etliche Häuser sind durch den überschwemmungsbedingten See komplett zerstört worden. Grauenhafte Zahlen kommen nach und nach ans Tageslicht. So wurden beispielsweise an einem einzigen Tag 60.000kg Tierkadavar aus dem Wasser gezogen.

 

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UPDATE 29.05.14 20:30

In den Nachmittagsstunden sind 30 Mann des deutschen Technischen Hilfswerk von Serbien abgezogen worden und in Bosnien / Region Orasje eingetroffen. Mit den Pumpen des THW wird versucht, den Wasserstand schneller zu senken. Aktuell fließen noch Unmengen an Wasser von den noch immer von der Aussenwelt abgeschnittenen und nur mit dem Boot erreichbaren Ortschaften in die Region Orasje.

Die Pumparbeiten können deshalb nicht gestoppt und an einen anderen Ort verlegt werden, da sonst die bereits trockengelegten Häuser abermals überflutet werden. Die Großpumpe aus dem Bezirk Horn ist nun Stromaufwärts in Stellung gegangen und hat die Pumparbeiten aufgenommen. Durch weniger Zufluss in die Region Orasje könnte die Großpumpe Amstetten durch eine kleinere Pumpe ersetzt werden und weiter in das noch stärker betroffene Katastrophengebiet vorrücken. Der mögliche weitere Einsatzverlauf wird in der Einsatzleitung vor Ort abgeklärt. Bei den Bildern sieht man eine mehrere Kilometer lange Sandsackmauer auf der Straße. Diese Mauer wurde von 5000 freiwilligen Helfern errichtet, da ein Dammbruch der Sava befürchtet wurde. Leider erfüllte die Sandsackmauer nicht ihre Aufgabe. Der Damm der Sava brach unterhalb der Mauer, das Wasser wurde durch die Entwässerungsgräben und den vielen Zubringerbächen der Sava stromaufwärts bis weit ins Hinterland, hinter der eigentlich zum Schutz aufgestellten Mauer, hinaufgedrückt. Die meterhohe Überflutung der Ortschaft war das Ergebnis.

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UPDATE 29.05.14 14:00

In den frühen Morgenstunden gab es ein technisches Gebrechen der Großpumpe SPA900 Amstetten, welche das Team aus dem Bezirk Gänserndorf betreut. Ein Vakuumschlauch war defekt. Das Mechaniker-Team der Feuerwehr vor Ort (ein Mitglied davon Philipp Fabschütz der FF Prottes) konnte den Schlauch provisorisch mit einem Stück Rohr eines ortsansässigen Bauers flicken.

Danach der nächste Rückschlag: auch die Vakuumpumpe ist defekt. Ein ansaugen der Wassermassen daher nicht mehr möglich. Durch die Verzögerung ist der Wasserstand wieder auf gestriges Niveau gestiegen und drohte bereits trockengelegte Häuser abermals zu überfluten. Unserem Team vor Ort gelang es dennoch, die SPA900 Großpumpe wieder arbeiten zu lassen! Durch mühevoller und raffinierter Arbeit, gemeinsam mit den Feuerwehrkräften aus Litauen (Balt Flood Combat), befördert die Großpumpe seit 10:00 Uhr wieder die Wassermassen ins Flussbett. Unser Team vor Ort hat grandiose Arbeit geleistet! Und das ganze trotz den Kommunikationsschwierigkeiten (kein Deutsch, sehr gebrochenes Englisch, "Kommunikation" nur mit Hand und Fuß möglich) mit den Kräften aus Litauen, welche einen wesentlichen Teil zur Reparatur beigetragen haben. Seite an Seite, in einem fremden Land gegen den gemeinsamen "Feind" und für die örtlichen Bewohner!

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UPDATE 28.05.14 21:00

In den Mittagsstunden sind Kräfte des österreichischen Bundesheers im Katastrophengebiet eingetroffen. Das ÖBH baut eine Trinkwasseraufbereitungsanlage auf und betreut diese. Die Lage für die Feuerwehrkräfte ist nachwievor unverändert. Die Pumparbeiten laufen auf Hochtouren, etliche Häuser stehen noch immer bis zum Dach im Wasser.

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UPDATE 28.05.14 16:30

Um 03:15 Uhr heute Früh erreichten die Einsatzkräfte das Katastrophengebiet. Nach einer kurzen Einweisung wurde um 03:45 Uhr der Schlafraum bezogen. Bereits um 06:00 Uhr war Tagwache. Nach dem Frühstück gab es abermals eine Gefahreneinweisung bezüglich Minen sowie der Gesundheitsgefährdung durch direkten Wasser-Haut-Kontakt.
Im Anschluss erfolgte die Geräteübergabe und eine Einweisung auf die örtlichen Gegebenheiten durch die bisherigen eingesetzten Feuerwehrkräfte. HLM Bernhard Reichel berichtet weiters, dass die Bevölkerung sehr freundlich zu den Feuerwehrkräften ist. Die Einheimischen bitten immer wieder mal um Kleingeräte (wie z.B. kleine Unterwasserpumpen) und bringen diese gereinigt wieder zurück. Als Dank bekommen die Einsatzkräfte laufend Verpflegung durch die betroffenen Menschen der Hochwasserkatastrophe. Aktuell wird die Großpumpe aus dem Bezirk Amstetten, welche HLM Bernhard Reichel und ein weiterer Feuerwehrkamerad aus Auersthal bedienen, mit dem Auersthaler Wechselladerfahrzeug in einen Ortsteil verlegt, welcher noch 3-4 Meter unter Wasser steht.
 

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UPDATE 27.05.14

Bei der Einsatzbesprechung in Tulln wurde der bisherige Einsatzverlauf erläutert. Weiters wurden die zwei größten Gefahren für die Einsatzkräfte thematisiert: Minen sowie katastrophale Hygeniebedingungen. Das Wasser, in dem sich die Einsatzkräfte bewegen, ist stark mit Fäkalien und verwesende Lebewesen verschmutzt. Von direktem Wasser-Haut-Kontakt wurde gewarnt. Das Team, in welchem HLM Bernhard Reichel mitarbeitet, hat sich um 18:50 Uhr von der Landesfeuerwehrschule Tulln in Richtung Orasje/Bosnien in Bewegung gesetzt. In dem angesteuerten Einsatzgebiet Pumpen die Feuerwehrkräfte aus Niederösterreich aktuell gemeinsam mit Kameraden aus Belgien, Tschechien und Deutschland ca. 300 Kubikmeter Wasser pro Minute wieder zurück ins Flussbett. Um exakt 21:25 Uhr hat der KHD-Zug Niederösterreich die Grenze Österreich-Ungarn in Nickelsdorf passiert.

 

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